Wein-Irrtümer
Die häufigsten Irrtümer zum Thema Wein
- Kleine Winzer erzeugen bessere Weine als große Kellereien
- Die Betriebsgröße ist für die Weinqualität überhaupt nicht entscheidend. Der Slogan „Small is beautiful“ ist eine emotionale Äußerung und lässt sich mit eindeutigen Fakten kaum belegen. Ein kleiner Betrieb kann nur mehr Individualität garantieren als eine Großkellerei. In der Tat kommen einige der vorzüglichsten Weine aus kleineren Gütern, andererseits können auch in modernen Großbetrieben beachtliche Tropfen erzeugt werden. Die Qualität des Lesegutes und die Perfektion bei der Vinifizierung sind für alle Betriebsarten und -größen die wichtigsten Kriterien.
- Zum Käse schmeckt am besten Rotwein
- Richtig sollte er heißen: Zu einigen Käsesorten schmeckt auch Rotwein sehr gut. Aber zu sehr vielen Käsen passen (halbtrockene) würzige-aromatische Weißweine mindestens so gut wie Rotweine.
- Sortenreine Weine sind Sorten-Verschnitten qualitativ überlegen
- Ein großer Teil der besten Rotweine der Welt sind Verschnitte von drei und mehr Rebsorten (Assemblages), angefangen von Bordeaux über die Toskana bis zu den berühmten Cuvées aus Kalifornien oder Australien. Auch viele renommierte Weißweine entstammen mehreren Sorten, sei es Frankreich (Loire), Italien (Soave) oder Spanien. Immer häufiger nehmen in den Bestenlisten sogenannte Nobel-Cuvées die ersten Plätze ein.
- Hochwertige Rotweine sollte man mindestens einige Stunden vor dem Genuß öffnen
- Eine alte Faustregel besagt, dass ein Rotwein ebenso viele Stunden vor dem Trinken geöffnet werden sollte, wie er Jahre alt ist. Tatsächlich aber ist der Einfluss das Luftsauerstoffes auf den Inhalt einer geöffneten Flasche auch über mehrere Stunden ziemlich gering. Damit ein geschmacklich verschlossener Wein sich besser entfalten kann, genügt es meist, ihn kurz vor dem Trinken zu dekantieren. Dabei sollte der Wein langsam an der Innenwand der Karaffe entlangfließen, damit er möglichst intensiv mit der Luft in Kontakt kommt.
- Wer süße Weine nicht mag, sollte Spätlesen und Auslesen unbedingt meiden
- Der Anteil deutscher Spätlesen und Auslesen, die zur Geschmacksgruppe trocken gehört, ist zwar nicht so groß wie mit mild-fruchtigem (lieblichem und süßen) Geschmack. Doch trockene Spätlesen und vor allem Auslesen sind oft der ganze Stolz des Winzers. Denn geschmackliche Mängel können nicht durch höhere Restsüße verdeckt werden. Trockene Spätlesen und zumal trockene Auslesen sind in vielen Fällen somit charakter- und kraftvolle Weine eigener Prägung.
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3 Kommentare zu “Wein-Irrtümer”
- Walter W. schrieb am 23. Mai 2008 um 09:43 Uhr
- Stephan (Autor) schrieb am 22. April 2009 um 10:28 Uhr
- Biowinzer Franz Braun schrieb am 22. Juni 2009 um 21:01 Uhr
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